Das rege Pfarrleben in St. Nikolaus Mitte der 70iger Jahre - widergespiegelt im Eltern-, später Erwachsenenseminar, in vielen Familienkreisen und Gruppen - gipfelte auch in verschiedenen auswärtigen Veranstaltungen, so z.B. in Oberhundem / Sauerland oder Walberberg, wo vorwiegend Familien mit grundschulpflichtigen Kindern bis heute nachhaltende Erlebnisse der Gemeinschaft und vielfältiger gleicher Interessen erfuhren.
Schließlich wurde bei einer dieser Gelegenheiten die Idee geboren, die Pfarrei St. Nikolaus müßte ihr eigenes Haus außerhalb Kölns für Veranstaltungen der Gemeinde haben.
Diese Überlegung wurden in den Pfarrgemeinderat getragen und traf dort und auch im Kirchenvorstand einhellig auf Zustimmung. Am 11.6.76 beschloss der Pfarrgemeinderat , den Reinerlös der Pfarrkirmes
1976 als Grundstock für den Erwerb eines geeigneten Hauses einzubringen.
Aber wie sollte es danach weitergehen? Pastor Witton regte die Gründung eines Fördervereins - unabhängig von den „offiziellen Gremien” - als Träger eines solchen Hauses an, denn die Pfarrei wurde in dieser Zeit von der anstehenden Kirchenrenovierung finanziell voll in Anspruch genommen.
Ein Gremium um den Rektor der katholischen Grundschule, Herrn W. Spreier, entwickelte ab September 1976 Vorstellungen über Zweckbestimmung und Beschaffenheit eines derartigen Hauses, über die Beschaffung von Geldern sowie über die Trägerschaft des Objekts. Die einzig vernünftige Lösung lag in der Gründung eines Fördervereins e.V., dem die Gemeinnützigkeit zugesprochen werden konnte. In mühevoller Kleinarbeit wurden die Satzung erarbeitet und parallel dazu, etwa bei dem 14tägigen sonntäglichen Frühschoppen im Jugendheim und bei Grillabenden, Mittel für das Vorhaben zusammengetragen.
Uns ist es gelungen, Haus Nikolaus ins nächste Jahrtausend zu führen. Heute liegt unser großes Augenmerk auf dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Unsere Solar-Kollektore und die Regenwassergewinnungsanlage sind dafür gute Beispiele.
Von Anfang an haben wir versucht, uns und unser Haus in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. Allein schon weil es für uns Städter unvorstellbar war, wie freundlich und selbstverständlich immer wieder neue jugendliche Gäste von der Tondorfer Bevölkerung aufgenommen werden.
So laden wir jährlich um Nikolaus herum zu unserem Nachbarschaftstreffen ein. Die freiwillige Feuerwehr von Tondorf nutzt das Haus Nikolaus regelmäßig für Übungen. Viele Tondorfer nutzen unser Haus für Familienfeiern, Hochzeiten und runde Geburtstage.
Wir beschäftigen nicht nur bis zu fünf Arbeitskräfte aus Tondorf. Lebensmittel, insbesondere frische Produkte und Backwaren beziehen wir aus der direkten Umgebung. Bau-Aufträge vergeben wir an ortsansässige Unternehmer, Schreiner, Dachdecker und Anstreicher. Somit verbleibt ein Großteil unseres Umsatzes in der Region.
Denn wir verstehen uns als Teil der Dorf-Gemeinschaft. Seit über 30 Jahren. An dieser Stelle bedanken wir uns bei der gesamten Tondorfer Bevölkerung für die herzliche Aufnahme.