Ökologie im Haus Nikolaus.

Die letzten Investitionen im Haus Nikolaus standen ganz im Zeichen einer ökologischen Umgestaltung…

 

Vor einigen Jahren zeigte sich, dass die Teerdecke unseres Schulhofs in großen Teilen „faul" geworden war: Der Teer konnte den Splitt nicht mehr binden, die Decke, ohnehin nur ca. 5 cm dick, löste sich auf, und der Boden trat zutage. Pfützen und Schlamm bildet sich bei Regen. Eine Sanierung war unumgänglich.

 

Einerseits brauchten wir nun eine befestigte Fläche, sei es als Spielfeld, als Parkplatz, der nicht selten 40 Pkws fassen muss, oder einfach als sauberen Zugang zum Haus, andererseits ist ein Städter, der sich in der Eifel erholen möchte und der Versiegelung der Stadt entflieht, von einem so großen geteerten Gelände häufig unangenehm berührt. Als wir nun unser Vorhaben mit verschiedenen Firmen berieten und feststellten, dass das Pflastern genau so teuer ist wie das Teeren und dabei das Ganze in vielfältiger Weise farblich, von der Verbundsteinart und der Verlegeform aufgelockert werden konnte, entschieden wir uns für diese Ausführung. Zudem haben wir den Auftrag an ein ortsansässiges Unternehmen für Garten- und Landschaftsgestaltung vergeben, das uns nicht nur die fachliche Qualifikation, sondern auch die ökologische und ästhetische Ausgestaltung garantierte. So wurde an geeigneten Stellen begrünt, etwa neben dem Eingang, an der linken Hausecke sowie über dem gesamten linken Giebel und die Tristesse beseitigt.

 

Ein weiteres Ziel der Umgestaltung des Schulhofs lag in der Zuführung des Regenwassers in das Grundwasser, also in der Entsiegelung. Das war bei dem Lehmboden von Tondorf nicht einfach. Rundum wurde ein 40 cm breiter Filterstreifen mit Drainrohr erstellt, der das Wasser in einen Sickerschacht mit großflächiger Verrieselung leitet. Das befreit uns dann als Entschädigung in Zukunft von der Versiegelungssteuer bzw. Regenwasserabgabe.

 

In diesem Zusammenhang realisierten wir einen lang gehegten Wunsch nach Einsparung von Wasser. Schon lange fragten wir uns: Warum soll für die Toilettenspülung, für das Waschen und Wischen oder die Gartenbewässerung das Lebensmittel Trinkwasser verwendet werden? Bei 300 qm (horizontal gemessener) Dachfläche kommt genügend Brauchwasser zusammen, um Wasser- und Abwassergebühren zu sparen. Diese liegen heute bereits bei fast 4,00 Euro mit steigender Tendenz.

 

Einher mit der Sanierung des Schulhofs ließen wir zwei 10 000 Liter Tanks aus Beton in den Boden ein, um darin das gefilterte Dachwasser aufzufangen. Über die Waschküche wird das Brauchwasser in ein separates Leitungssystem gepumpt. Dazu installierten wir in diesem Raum Pumpe, Filter, Ausgleichsbecken, sowie einen Vorratsbehälter, der bei Regenwassermangel auch mit Frischwasser gespeist werden kann. Das Brauchwasser findet Verwendung in den Waschmaschinen (Spülwasser) sowie in den Toiletten. Die damit verbundenen Schwierigkeiten, quer durch das Haus neue Leitungen zu legen, ohne den Betrieb des Hauses zu beeinträchtigen, kann sich jeder vorstellen. - Wir berechneten, dass sich die Investitionen innerhalb von 4 - 5 Jahren amortisieren.

 

Im Zuge der Energieeinsparung im Haus Nikolaus wurde in den folgenden Jahren eine Solaranlage installiert. In gut 20 qm Sonnenkollektoren auf dem Süd-Dach erwärmt die Sonne Wasser eines eigenen Kreislaufs bis auf 150 grad. Über einen unbenutzten Kamin wird das erhitzte Wasser in den Heizungskeller geleitet. Über Wärmetauscher wird die Energie in drei 400 Liter fassende Vorratsbehälter zwischengespeichert und bei Bedarf weitergeleitet. Gespeist werden die Duschen, die Küche (auch zum Betrieb der Spülmaschine) sowie den Zulauf der Waschmaschinen (Waschwasser). In Zuge dieser Umbaumaßnahme wurde das Aufheizen des Duschwassers von der elektrischen Energieversorgung abgekoppelt. An trüben Tagen wird das Wasser von der Ölheizung erwärmt- Wir haben hierfür eine Amortisation von 8 Jahren ermittelt - und das in der kalten Eifel mit 9 Monaten Heizperiode.

 

Wir planen, unseren Schulklassen diese ökologisch wertvollen Maßnahmen näher zu bringen und den Lehrern Handreichungen zu einer Unterrichtsreihe bereitzustellen. Das kann helfen, dass besonders junge Menschen mehr Gespür dafür bekommen, zukünftig mit unseren Resourcen verantwortlicher umzugehen. Möglicherweise wird das auch unser augenblickliches Bemühen unterstützen, Energie und Wasser im Haus zu sparen.

 

Ein wacheres Bewusstsein wünschten wir auch bei dem Umgang mit Müll, der reichlich anfällt. Wir stellen unseren Gästen ausreichend Müllbehälter zur Verfügung und wünschen uns einen nachhaltigen Umgang mit den Wertstoffen.

 

Auch in Ihrem Sinne gestalten wir  das Haus attraktiv und behaglich.

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